Hat man bei Parodontitis immer Schmerzen?
Zuerst die gute Nachricht: Sie sind nicht allein. Parodontitis ist eine echte Volkskrankheit und beschreibt eine Erkrankung des Zahnhalteapparats. Viele Menschen sind davon betroffen. Bei einigen Patienten wird eine Entzündung des Zahnfleisches erst spät bemerkt. Als Folge ist das Entzündungsgeschehen dann bereits so weit fortgeschritten, dass der Knochen abgebaut und Zähne locker sind. Woran Sie eine Parodontitis erkennen, verraten wir Ihnen hier. Darüber hinaus liefern wir wertvolle Informationen zu effizienten Behandlungsmöglichkeiten.
Parodontitis Symptome
Zahnfleischentzündungen bleiben oft über einen längeren Zeitraum unentdeckt. Gerade zu Beginn treten kaum Symptome auf. Wenn Sie die routinemäßigen Kontrolltermine beim Zahnarzt wahrnehmen, besteht die Möglichkeit, dass die beginnenden Veränderungen entdecken werden. Finden diese nicht statt, bemerken viele Patienten erst später, dass etwas nicht stimmt. Spätestens dann sollten Sie einen Zahnarzt aufsuchen, der im besten Fall auf Parodontitis und Prophylaxe spezialisiert ist. Kommen weitere Alarmzeichen dazu, ist größte Vorsicht geboten. Zahnfleischbluten, ein schlechter Geschmack im Mund oder rotes geschwollenes Zahnfleisch zählen zu den häufigsten Symptomen. Korrekterweise spricht man zu diesem Zeitpunkt von einer Gingivitis. Erst wenn die Entzündung weiter fortschreitet und zu größeren Entzündungen im Zahnbett geführt hat, bezeichnet man das als Parodontitis. Selbst dann sind stärkere Schmerzen selten. Doch soweit sollten Sie es nicht kommen lassen. Denn in diesem Stadium sind lockere Zähnen und Auswirkungen, die den ganzen Körper betreffen können, möglich.
Damit Sie diese Erkrankung und ihre Behandlungsmöglichkeiten besser verstehen können, erklären wir, wie sie entsteht.
So entsteht Parodontitis
Bakterien bilden einen Belag am Zahn. Sie spüren diese Ablagerungen, wenn Sie mit der Zunge über Ihre Zähne fahren. Das Problem entsteht dann, wenn sich der Zahnbelag zu Zahnstein härtet und nicht mehr vollständig entfernt werden kann. Patienten, die aus Angst selten zum Zahnarzt gehen, sind oft von dieser Erkrankung betroffen. Auch Personen, die eine falsche Zahnputztechnik eingelernt haben, sind gefährdet. Bleibt der Zahnbelag am Zahn bestehen, irritieren die Stoffwechselprodukte der Bakterien in der Plaque das Zahnfleisch. Im Folgenden entsteht eine Zahnfleischentzündung. Bleibt diese unbehandelt, bilden sich Zahnfleischtaschen aus. In diesen vermehren sich die Bakterien nun ungehindert und die Entzündung dringt stetig weiter vor, bis der Zahnhalteapparat betroffen ist und der Knochenabbau beginnt. So baut sich pro Jahr cirka 0,2 Millimeter Knochen ab, die Zähne werden locker. Damit Sie Ihre Zähne erhalten können, ist eine gut durchdachte und geplante Behandlung äußerst wichtig. Wie wir das machen, erklären wir Ihnen nun.
Diagnosemethoden und Behandlungsmöglichkeiten
So führen wir die Diagnose durch
Parodontitis ist nicht gleich Parodontitis. Deshalb ist eine exakte Diagnose sehr wichtig. Nur so können wir die beste Behandlungsmethode für Sie finden, den entzündlichen Vorgang stoppen und Ihre Zähne erhalten. Für die Diagnose fertigen wir zuerst ein 3D-Röntengenbild an. Mit einer speziellen Messmethode stellen wir die Tiefe Ihrer Zahnfleischtaschen fest. Zusätzlich bestimmen wir mit einem Keimtest die vorhandenen Bakterien, die zu den Entzündungen geführt haben.
Diese Behandlungsmöglichkeiten haben sich bewährt
Gemeinsam besprechen wir im Anschluss die Ergebnisse der Diagnose. In einer ausführlichen Beratung erstellen wir einen Behandlungsplan, um die Parodontitis zu stoppen. Im Behandlungsplan werden die folgenden Behandlungsmöglichkeiten individuell für Sie zusammengestellt.
MUNDHYGIENEBEHANDLUNG. In einer spezifischen Mundhygienebehandlung werden die Zahntaschen schonend und gründlich gesäubert. Im Unterschied zu einer vorbeugenden Mundhygiene nehmen wir uns bei dieser speziellen Behandlung zwei bis drei Stunden Zeit. So können wir in einem ersten Schritt die gesamten belastenden Bakterien auf einmal entfernen. Das ist sehr wichtig für den Erfolg der Behandlung. Im Laufe der ersten Behandlungszeit werden wir diesen Reinigungsprozess alle zwei Monate durchführen, um den Bakterien auch wirklich jede neue Einnistungsmöglichkeit zu nehmen. Mit modernen Ultraschall- und Wasserstrahlgeräten können wir gründlich reinigen, ohne dass Sie ein Unbehagen spüren werden.
GEZIELTE ANTIBIOTIKA. Je nach Stadium kann eine Behandlung mit Antibiotika notwendig sein. Da wir vorab mit dem Keimtest festgestellt haben, welche Bakterien bei Ihnen vorhanden sind, werden diese nicht über einen Kamm geschert, sondern individuell bekämpft. Mitunter reicht es aus Antibiotika Streifen einzuziehen, manchmal ist eine orale Einnahme notwendig. Meistens reicht es aus, die Medikamente eine Woche lang einzunehmen.
TIEFENREINIGUNG. Da sich Bakterien in den Zahnfleischtaschen gebildet haben, müssen diese gesäubert werden. Im Normalfall ist die Behandlung mit unseren modernen Geräten kaum spürbar. Wenn nötig und gewünscht führen wir die Tiefenreinigung der Zahnfleischtaschen auch unter lokaler Betäubung durch.
ZAHNPUTZTRAINING. Selbst Personen, die eifrig ihre Zähne putzen, können Parodontitis bekommen. Oft liegt der Grund in einer falsch angelernten Putztechnik. Wir zeigen Ihnen daher, wie die tägliche Zahnreinigung richtig durchgeführt wird und überprüfen bei den Kontrollterminen den Fortschritt. So können wir den Erfolg der Behandlung über einen langen Zeitraum aufrechterhalten.
Sie haben weitere Fragen und interessieren sich dafür, ob Antibiotika immer notwendig sind? Sie möchten wissen, wie lockere Zähne gerettet werden können? Mehr dazu erfahren Sie hier.
Ist Parodontitis heilbar?
Mit der geeigneten Kombination aus unterschiedlichen Therapieformen können wir bei den meisten Patienten den entzündlichen Vorgang dauerhaft stoppen. Bereits entstandene Schäden, wie ein abgebauter Knochen oder verlorene Zähne, bleiben bestehen und müssen durch zahnmedizinische Eingriffe ersetzt werden. Doch meistens lassen sich viele Zähne selbst bei hartnäckiger Parodontitis erhalten.
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